Bei der Wende geht der Bug des Schiffes durch den Wind. Somit wird von einem Amwindkurs (z.B. mit Steuerbordbug) auf einen anderen Amwindkurs (z.B. auf Backbordbug) gewechselt. Die Wende muss ggf. mit etwas Schwung gefahren werden, um durch den Wind zu kommen. Während das Schiff durch den Wind geht, killen die Segel. Der Großbaum kann bei vergleichbarem Amwindzielkurs so eingestellt bleiben und einfach die Seite wechseln. Da das Vorsegel im Wind noch an der alten Seite (z.B. an Steuerbord) angeschlagen ist, steht es in dem Moment back, wenn es durch den Wind gegangen ist. Dadurch wird der Bug zusätzlich wieder aus dem Wind gedrückt. Anschließend muss die Fock übergehen und die Fockschot an der anderen Seite erneut festgemacht werden. (Aufgabe des Vorschoters).

Ablauf / Kommandos

  • Rudergänger: Klar zur Wende?
  • Vorschoter: Ist klar
  • Rudergänger: Ree (legt Ruder)
  • Vorschoter: Fock killt
  • Vorschoter: Fock steht back
  • Rudergänger: Über die Fock
  • Vorschoter: (Nimmt die Fock über und belegt die Fockschot erneut)
  • Vorschoter: Neuer Amwindkurs (XY) liegt an

Gefahren

Bei hohem Wellengang kann es sein, dass der Bug nur durch den Wind gedrückt wird, wenn ein Vorsegel gesetzt ist. (auch wenn es nur eine kleine Sturmfock oder eine teilweise geborgene Genua ist) Ist das Vorsegel aufgrund des starken Windes bereits geborgen, fehlt am Vorschiff der Widerstand, mit dem der Wind das Schiff auf die andere Seite drücken kann. In diesem Fall luvt das Schiff in den Wind an und kann dann nur noch wieder in die alte Richtung abfallen, ohne durch den Wind hindurch zu gehen. (Siehe hierzu auch den Artikel zum Reffen.)