Boote, welche die ganze Segelsaison über im Wasser liegen (meist von April bis Oktober), sind je nach Gewässer von Bewuchs durch kleine Wasserorganismen am Bootsrumpf betroffen. Werden diese nicht regelmäßig entfernt, verschlechtern sich die Segeleigenschaften des Bootes mit der Zeit immer mehr. Eine präventive Alternative stellen hier unterschiedliche Bewuchsschutztechniken wie das Aufbringen von Antifouling dar.

Warnung / Dringender Sicherheitshinweis:
Antifouling enthält in der Regel Biozide, die für Mensch und Umwelt sehr schädlich sein können. Beim Bearbeiten, Entfernen oder Anbringen von Antifouling sollte Kontakt mit den Augen oder der Haut unbedingt vermieden werden. Ebenso ist das Einatmen von Schleifstaub sehr gefährlich! Daher muss unbedingt auf einen entsprechenden Arbeitsschutz geachtet werden!

Folien und Coppercoat als Alternativen

Neben umweltschonenderen und ggf. langfristig kostengünstigeren Alternativen wie Folien oder kupferhaltige Schutztechniken wie Coppercoat, deren Montage allerdings sehr aufwändig ist, gibt es auch noch die klassische, die Umwelt jedoch ggf. etwas mehr belastende Möglichkeit eines Antifoulings. Insbesondere in den Niederlanden bieten sich Alternativen an, weil viele Antifoulings dort verboten sind, auch wenn sie vielleicht in Deutschland eine Zulassung haben.

Hartes Antifouling

Hartes Antifouling muss in der Regel vor der Saison leicht nass angeschliffen werden, um die Biozidschicht freizulegen, die einen Bewuchs des Rumpfes durch Wasserorganismen wie etwa Muscheln oder Biofilm verhindern sollen. Wenn die unteren Gelcoat- oder Bootslackschichten bearbeitet werden sollen, muss das Hartantifouling jedoch meist aufwändig mit einem speziellen, elektrischen Hobel entfernt werden.

Weiches Antifouling (selbst polierend)

Weiches Antifouling stellt die klassische Variante des Bewuchsschutzes dar. Es ist leicht aufzutragen und trocknet sehr schnell. Durch die weichere Konsistenz erneuert sich die Oberfläche beim Segeln regelmäßig, sodass immer eine aktive Biozidschicht vorliegt, die einen Bewuchs verhindern soll.

Sollen Arbeiten am Rumpf des Schiffes durchgeführt werden, kann es meist relativ einfach mechanisch / manuell abgezogen und nass abgeschliffen werden. Weiches Antifouling kann in der Regel einfach über die alte Schicht der letzten Saison mit einer Lackierrolle übergestrichen werden. Eine jährliche Erneuerung ist meist erforderlich.

Verarbeitung

Nachdem das Unterwasserschiff ggf. bearbeitet und vorbereitet wurde, muss der zu streichende Bereich am Wasserpass mit Kreppband abgeklebt werden.

Unterwasserschiff am Wasserpass abgeklebt

Das Antifouling muss gleichmäßig umgerührt werden. In der Regel reicht bei Jollen und Jollenkreuzern eine Dose pro Schicht / Anstrich.

Selbstpolierendes Antifouling
Antifouling gleichmäßig umrühren

Der Anstrich erfolgt einfach mit einer Rolle. Dabei muss darauf geachtet werden, dass offene Hautstellen abgedeckt sind und ggf. ein Atem- und Augenschutz getragen wird.

Eine Schicht selbst polierendes, weiches Antifouling

Nach kurzer Trocknungszeit kann das Kreppband bereits nach ca. 20 Minuten wieder entfernt werden.

Bereiche unter den Trailerstützen, die an Land nicht einfach gestrichen werden können, können nachträglich bearbeitet werden, wenn das Boot im Kran hängt.