Der Manöverkreis zeigt die Kurse zum Wind und die Manöver dazwischen sowie die jeweiligen Segelstellungen an, um die Kurse zum Wind zu wechseln. Wenn ein Boot in einem Kreis fährt, werden so alle Kurse zum Wind und die beiden Manöver Wende und Halse gefahren.

Anluven und Abfallen

Wenn das Boot sich mit dem Bug in den Wind dreht, also näher „an den Wind herangeht“, dann spricht man vom „Anluven“. Dreht sich das Boot hingegen mit dem Bug von der Richtung weg, aus der der Wind kommt, spricht man vom „Abfallen“.

Segelstellungen

Je weiter das Boot an den Wind herangeht, desto dichter werden die Segel geholt. Die Fockschot bzw. Genuaschot für das jeweilige Vorsegel und die Großschot für das Großsegel werden also weiter in Richtung der Schiffsmitte (mittschiffs) geholt. Dies kann ggf. auch mit einem Traveller geschehen. Hierdurch kann der Großbaum bis an die Mittschiffslinie herangebracht werden.

Fällt das Boot weiter vom Wind ab, werden die Segel weiter geöffnet, um die nutzbare Segelfläche zu vergrößern und mehr Vortrieb zu erhalten.

Kurse zum Wind

Amwindkurs

Wenn das Boot diagonal zur Windrichtung aufkreuzt, liegt ein Amwindkurs an. Die Segel sind möglichst dicht geholt und das Boot krängt immer mehr nach Luv.

Halbwindkurs

Kommt der Wind etwa 90 Grad von Backbord oder Steuerbord querab, liegt ein Halbwindkurs an. Die Segel sind etwa auf 40 Grad zur Mittschiffslinie geöffnet und das Boot krängt mäßig nach Lee. Durch Gewichtstrimm kann das Boot hier noch nahezu aufrecht gesegelt werden.

Raumwindkurs / Raumschotskurs

Fällt das Boot noch weiter hinter den Halbwindkurs nach Lee ab, liegt ein Raumschotskurs an. Hierbei krängt das Boot immer weniger und läuft mit den Wellen diagonal zur Windrichtung ab. Die Segel sind möglichst weit geöffnet, um eine große Segelfläche zu erzeugen. Ggf. kann ein Blister anstelle oder zusätzlich zum Vorsegel gesetzt werden. Bei achterlichem Wind besteht grundsätzlich die Gefahr einer Patenthalse.

Vorwindkurs

Kommt der Wind direkt von achtern, liegt ein Vorwindkurs an. Die Segel sind möglichst zu beiden Seiten hin ausgestellt (Schmetterling), um eine große Segelfläche zu bieten. Der Wind schiebt das Boot nun direkt vor sich her.

Wende und Halse

Geht das Boot mit dem Bug durch den Wind, fährt es eine Wende von einem Amwindkurs auf einen Amwindkurs. Bei einer Halse geht das Boot von einem Raumwindkurs auf einen Raumwindkurs mit dem Heck durch den Wind.