Neben den pyrotechnischen Seenotsignalen gibt es auch funktechnische Notsignale, die ein havariertes Schiff absetzen kann. Hier findest du eine kleine Auflistung der wichtigsten Notfunkgeräte.

DSC Sprechfunkgerät (See)

Im Seebereich gibt es natürlich das Sprechfunkgerät mit DSC (Digital Selective Call). Über das Gerät kann sowohl ein digitaler Distress Alarm über Kanal 70 ausgelöst werden, als auch ein manueller Funkspruch abgesetzt werden. Das Gerät kann für Seenotfälle (Mayday), Dringlichkeitsfälle (Pan Pan), Sicherheitsmeldungen (SECURITE) und Routinegespräche genutzt werden. Uhrzeit, GPS-Position und Art der Meldung können zusätzlich mitgesendet werden. Der Notverkehr wird in der Regel von einer Küstenfunkstelle geleitet. Für die Nord- und Ostsee ist das Maritime Rescue and Coordination Center Bremen (RCC Bremen) zuständig, welche von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) geleitet wird. Der Arbeitskanal, welcher ständig abgehört wird, ist Kanal 16.

Für das Führen eines seegängigen Schiffes, das ein DSC Sprechfunkgerät an Bord hat, muss der Schiffsführer über das Short Range Certificate (SRC Sprechfunkzeugnis) verfügen.

ATIS Sprechfunkgerät (Binnen)

Für den Binnenschifffahrtsfunk gibt es auch Funkgeräte, die mit einem ATIS Modul ausgestattet sind. Im Wesentlichen funktionieren diese ähnlich wie die DSC Sprechfunkgeräte. Allerdings ist die Angabe einer GPS Position nicht vorgesehen. Ortsangaben werden im Binnenbereich für gewöhnlich anhand von Flusskilometern der jeweiligen Binnenschifffahrtsstraßen angegeben. Die jeweils zuständigen Landfunkstellen (Revierfunkstellen) leiten einen etwaigen Notfunkverkehr. Der Arbeitskanal im Binnenbereich, welcher ständig abgehört wird, ist Kanal 10.

Für das Führen eines Schiffes, das mit einem ATIS Sprechfunkgerät ausgestattet ist, benötigt der Schiffsführer das UKW Sprechfunkzeugnis für den Binnenschifffahrtsfunk (UBI).

Seenotfunkbake (EPIRB)

Eine EPIRB ist eine Notfunkbake, welche ihre Position über ein Cospas Sarsat Satellitensystem an die nächste Rettungsleitstelle überträgt. Eine EPIRB ist peilbar. Beim Verlassen eines havarierten Schiffes kann die Notfunkbake mit in das Rettungsboot genommen werden. Der Empfang eines Notrufes über eine aktivierte Notfunkbake kann aufgrund der Umlaufbahn der Satelliten bis zu 4 Stunden dauern.

Search and Rescue Transponder (SART)

Ein Search and Rescue Transponder kann über Radar gepeilt werden und dient so der genaueren Ortung eines havarierten Schiffes bei der Rettungsfahrt.

NAVTEX

Über das NAVTEX System (Navigational Information over Telex) werden insbesondere für die Seefahrt sicherheitsrelevante nautische und meteorologische Nachrichten wie Wettermeldungen ausgesendet. Die Aussendung erfolgt alle 4 Stunden über unterschiedliche Kanäle mit einer Reichweite von maximal 600 Seemeilen.

AIS

Das Automatic Identification System (AIS) sendet die statische und synamische Daten wie etwa die GPS Position des eigenen Schiffes per UKW aus. Der Vesselfinder Dienst nutzt beispielsweise AIS, um die Positionen unterschiedlicher Schiffe auf den Weltmeeren in einer Karte darzustellen.